Thursday, February 13, 2014

Es geht voran!

Vor ein paar Tagen sind die Informationen zu meinem Hinflug eingetrudelt: Los geht´s am 5.März- erst von Berlin nach Frankfurt und von da weiter nach Johannesburg.

Mein Weltwärts-Jahr führt somit zu meinem ersten innerdeutschen Flug- was ich eigentlich aus ökologischen Gründen ablehne. Dieses Mal werde ich allerdings nicht drumherum kommen ;)

Ansonsten sollte an dieser Stelle eigentlich stehen,dass ich immer noch auf mein Visum warte- seit Freitag ist das allerdings nicht mehr aktuell. Bedeutet: Hurra, ich habe ein Visum! :)  (Wer noch nie mit der südafrikanischen Botschaft zu tun hatte,kann meine Erleichterung vermutlich nicht nachvollziehen, aber glaubt mir: mir ist ein Stein vom Herzen gefallen). Jetzt heißt es nur noch Daumen drücken und hoffen,dass auch alle anderen ihr Visum bekommen und wir gemeinsam ausreisen können.

Momentan bin ich am Niederrhein,um mich von einem großen Teil der Verwandtschaft zu verabschieden, aber sobald ich zurück bin, kann ich mich endlich mit vollem Elan in die Vorbereitungen stürzen. Bisher hatte mich die Visa-Frage doch sehr gebremst.

Was ich in den letzten Tagen jedoch bereits getan habe, ist Afrikaans lernen, denn in Durbanville sind die meistgesprochenen Sprachen Englisch und Afrikaans. Und eine neue Sprache lernen gehört definitiv zu den Dingen, die ich mir für meinen Auslandsaufenthalt vorgenommen habe.

Dafür habe ich mir den "Kauderwelsch Sprachführer" besorgt, der neben Grammatik, Redewendungen und Vokabelliste auch viele Tipps zum Aufenthalt und Sprachgebrauch gibt- und eine sehr nützliche Wort-für-Wort-Übersetzung bietet.

Dass ich an der Uni bereits Niederländisch gelernt habe, erweist sich ebenfalls als hilfreich. Viele Wörter kommen mir bekannt vor und auch die Grammatik ist ähnlich.  Allerdings hat Afrikaans einen großen Vorteil: Verben werden nicht gebeugt.

Ich bin gespannt, inwieweit ich in Durbanville die Gelegenheit habe, Afrikaans zu hören oder zu sprechen. In einigen Videos über und auf der Facebookseite des Kinderheims ( https://m.facebook.com/durbanvillechildrenshome ) ist zumindest zu sehen,dass viele der Kinder Afrikaans sprechen.

Überhaupt freue ich mich nach anfänglicher Skepsis mehr und mehr auf das Kinderheim und bin gespannt, welche Aufgaben mir zugeteilt werden. In der Beschreibung des Projektes heißt es:

" The DCH is a non-profitble organization that was established in 1883 as the then Kinderzendinghuis. Our home has been the refuge to children from all races and creeds, for over 124 years. Our children come from seriously disadvantaged environments caused by HIV/AIDS, drugs and divorce. We accommodate 145 children in 12 house units. Our children are from both sexes and all ages from birth to 18 years as well as all races. These children often need therapy as well as specialised care. Most of our children have had to face extreme trauma in there young lives and as a result of broken homes, extreme poverty, HIV and many other factors. Many of them have been neglected, abused sexually, emotionally and physically and experience traumatic psychological effects thereof."

Und zu den möglichen Aufgaben der Volunteers:

"Night Shift Volunteers: Look after houses, take certain children to the toilet at specific times; check/change nappies; sit with the children if they are awake/ill
help children wake up in the morning
help to dress small children and help to make their beds
prepare breakfast/ help prepare lunch boxes;
check: tidy rooms, bed, bathroom, kitchen, lounge
accompany children to bus and hand them over to driver
supervise children when they are playing outside
help with homework"

Saturday, February 8, 2014

Die Vorbereitungswochen

Das Weltwärts-Programm sieht vor, dass alle Teilnehmer*innen an Vorbereitungsseminaren teilnehmen. Diese sind verpflichtend, nur wer sie durchlaufen hat, darf später auch ins Gastland ausreisen und am Programm teilnehmen.

Gemeinsam mit allen, die mit AFS nach Südafrika, Kenia oder Ghana reisen, habe ich deswegen an zwei Vorbereitungsseminaren teilgenommen.

Auch wenn ich vor der der ersten Woche leicht nervös war, die Sorge war völlig unbegründet. Wir waren eine bunt gemischte Gruppe, die sich von Anfang an gut verstanden und jede Menge Spaß zusammen hatte.


Das erste Seminar fand im Dezember in Marburg statt. Zunächst bekamen wir nochmals eine etwas konkretere Vorstellung von AFS. Richtig gut gefällt mir nach wie vor die Einbindung ehemaliger AFS-Freiwilliger in die Arbeit der Organisation. So wurden die Vorbereitungsseminare (wie auch schon das Auswahlseminar) von Freiwilligen durchgeführt.

Thematisch ging es an den einzelnen Tagen um Kommunikation, Kultur, Interkulturelles Lernen und Geschichte sowie Aufbau der Entwicklungszusammenarbeit. Während ich bei einigen theoretische Punkten (wie etwa dem 4-Ohren-Modell von Friedemann Schulz von Thun) froh über eine Auffrischung war, waren andere (wie etwa die verschiedenen Dekaden der EZ) noch sehr präsent. Es sind also durchaus einige Dinge aus dem Studium hängen geblieben. ;)

Das zweite Seminar fand in Rotenburg a.d. Fulda statt. Während es in der ersten Woche noch vorrangig um allgemeinere Themen ging, sollte nun auch die länderspezifische Vorbereitung im Vordergrund stehen.

Aufgeteilt nach den jeweiligen Reiseländern hatten wir die Möglichkeit in kleiner Runde konkrete länderspezifische Dinge zu erfragen. Anschließend gab es zwei Runden, bei denen mögliche geschlechterspezifische Probleme und Situationen angesprochen wurden.

Außerdem beschäftigten wir uns mit Internationalen Konfliktstilen, Anpassungsprozessen an eine andere Kultur und Eurozentrismus.

Neben den Programmpunkten, an denen alle gemeinsam teilnahmen, fanden jeden Abend sogenannte "Inselgruppen" statt. Dort hatte man die Gelegenheit in kleiner Runde Probleme, offene Fragen und Sorgen anzusprechen und den Tag Revue passieren zu lassen. Vor allem in der ersten Wochen hat mir das sehr geholfen.

Aber auch grundsätzlich war es super, die anderen Teilnehmer*innen kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. Es hat gutgetan, sich mit Menschen zu unterhalten, die in einer ähnlichen Situation sind und die ähnliche Sorgen und Fragen haben.

Mittlerweile sind alle, die ihren Freiwilligendienst in Ghana oder Kenia verbringen werden ausgereist. Wir "Südafrikaner*innen" warten immer noch auf unser Visum, sind aber optimistisch, am 5.März ebenfalls ausreisen zu können.