Saturday, July 26, 2014

Worldcup in South Africa

Fifa Worldcup

Irgendwie habe ich was die WM angeht ein schlechtes Timing- Als sie in Deutschland stattfand war ich in England-nun ist Deutschland Weltmeister und ich bin in Südafrika.

Auch wenn ich Fahnenmeer und Co nicht im geringsten vermisst habe, ein bisschen Wehmut war schon dabei, als das Finale gewonnen wurde. Andererseits war es auch cool, dass Finale in einem Biergarten zu gucken, der nicht nur mit Deutschland- sondern auch mit vielen Argentinienfans gefüllt war.

Aufgrund der Kälte war der ursprüngliche Plan Glühwein statt Bier zu trinken. Nach dem ersten Glas (Bild 1) bin ich dann aber doch umgestiegen. Südafrikanischer "Glühwein" schmeckt leider wie warm (nicht heiss!) gemachter Rotwein mit Zucker.

Auch wenn ich viele WM-Spiele an den unterschiedlichsten Orten gesehen habe (Bar, Restaurant, Hooters, Shoppingcenter, Vereinsheim vom lokalen Fussballclub) -der Anteil an Fussballfans und WM-Begeistetren war oft sehr gering. Dezentes Desinteresse war vorherrschend.

Dass hat sicherlich zum einen damit zu tun, dass Südafrika nicht für die WM qualifiziert war und zum anderen, dass zumindest in Durbanville und Umgebung Rugby die bevorzugte Sportart ist.

Während der WM musste ich mir des Öfteren anhören, dass Fussball doch ein langweiliger Sport sei und die Spieler viel zu wehleidig. Den Vorschlag alle Fussballspieler einmal aufs Rugbyfeld zu schicken finde ich jedoch durchaus amüsant.

(Nachdem ich mittlerweile immerhin ein par Rugby-Regeln kenne, kann ich zumindest zeitweise erahnen, dass es mehr ist, als nur ein ständiges Ineinanderrennen und Aufeinanderdraufhauen, wirkliche Begeisterung ist jedoch noch nicht aufgekommen. Ich will mir aber auf jeden Fall ein Rugbyspiel im Stadion angucken. Bisher habe ich die meisten Spiele im Fitnesstudio gesehen- und bin dafür recht dankbar, denn als Alternative läuft in der Regel Cricket und wirklich einfach nur einschläfernd. .. )

Während meines Freiwilligendienstes in England war ein spannnder Punkt, dass so viele Freiwillige aus anderen Ländern für "ihr Land" mitgefiebert haben. Hier war neben Deutschland nur England, die Schweiz und Belgien vertreten. Dass hat aber auch dazu geführt,dass man sich Spiele von der Schweiz und Belgien angeguckt hat, die man sonst vielleicht ausgelassen hätte.

Beim Spiel gegen Ghana hatten sich  zwei Volunteers das gesamte Gesicht in Deutschlandfarben geschminkt. Außerdem hatten wir einen Schminkstift in Deutschlandfarben dabei- nachdem eine Südafrikanerin (!) in der Bar damit von Tisch zu Tisch gegangen war, befand sich die Deutschlandflagge auf fast jedem Gesicht (außer meinem). Allerdings muss man sagen, dass viele Gäste sehr oppurtonistisch agierten-im Verlauf des Spieles verschwanden viele Fahnen aus den Gesichtern und die Begeisterung für Ghana stieg..

Insgesamt fand ich es aber schon interessant zu sehen, wie sich viele aus Mangel einer "eigenen" Mannschaft anderen Länderteams zuwandten, bei fast allen Deutschlandspielen sind wir Sudafrikaner*innen mit Deutschlandtrikots und -schals begegnet.

Schön an der WM war auch, dass man Abends etwas zu tun hatte. Es war eine gelungene Abwechslung vom vorherrschenden Filmgucken und Nichtstun. Nun freue ich mich auf die Bundesliga- es gibt auch hier die Gelegenheit, dass ein oder andere Spiele zu sehen und ich werde sie mit Sicherheit nutzen.

Thursday, July 17, 2014

Update again..........

Kirstenbosch Botanical Gardens

Der Kirstenbosch Botanical Garden wurde 1913 eröffnet, befindet sich direkt am Fuße des Tafelberges und beherbergt nur einheimische Pflanzen-was immer noch zu einer riesengroßen vielfältigen Auswahl führt. Es gibt riesige Rasenflächen, die sich ideal zum picknicken eignen, einen ¨Canapoe Walkway¨, bei dem man auf Höhe der Baumkronen entlang läuft, verschiedene Themengärten (vom Aussterben bedrohte Pflanzen, Heilpflanzen, Duftgarten...), einen See, jede Menge Blumen, Bäume, Tiere...der Garten ist selbst jetzt im Winter wunderschön, aber ich werde ihn sicher auch im Sommer noch einmal besuchen. (Bilder 1 und 2)

Sunset at Signal Hill

Nach Kirstenbosch sind wir zum Signal Hill gefahren, um den Sonnenuntergang zu schauen. Von dort hat man einen großartigen Ausblick über Kapstadt und das Meer. Zunächst waren wir etwas enttäuscht, weil viele Wolken vor der Sonne hingen, aber am Ende wurde es noch richtig schön (Bilder 3 und 4).

Winterwetter

Auch wenn das Wetter hier an vielen Tagen an den deutschen Herbst erinnert- die Natur blüht momentan an vielen Stellen voll auf. An sonnigen Tagen kann man durchaus immer noch im T-Shirt herumlaufen. Diese wechseln sich immer wieder ab mit Regentagen und kühlem Wetter. Wenn gutes Wetter und Freizeit zusammenkommen kann man immer noch wunderschöne Strandspaziergänge machen (Bild 5), nur das Meer ist mitlerweile wirklich zu kalt zum hineingehen.

Volunteers-Day

Zur Zeit sind in Südafrika Schulferien und die meisten Kinder nicht im Kinderheim. Für die Dagebliebenen gestalten die Volunteers nun abwechselnd einmal pro Woche einen Tag.

Wir hatten für den Vormittag eine ¨treasur hunt¨ geplant. Die Kinder mussten Orte auf Fotos wiedererkennen, dort eine Aufgabe lösen und dann die nächste Stelle finden. Es hat ziemlich viel Spaß gemacht und sowohl die kleinsten als auch die ältesten Kinder haben mitgemacht.

Am Nachmittag haben wir dann eine Wasserschlacht gemacht- aus Wasserbomben wurden allerdings irgendwann Eimer, dann Bottiche und am Ende waren alle nass und unsere Living Area stand unter Wasser... (positiver Nebeneffekt: endlich wurde mal wieder der Boden gewischt).

Trotzdem war es schön auch mal selber einen Tag zu gestalten und mit den Kindern etwas zu unternehmen, dass geschieht im Prinzip viel zu wenig. Wenn findet es eher im kleinen Kreis statt- während der Toy Library oder wenn Volunteers Kinder mit auf ein Outing nehmen.

Und sonst so?

Das Kinderheim füllt sich langsam wieder mit neuen Volunteers...

WM-Spiele in einem in weiten Teilen wenig fußballbegeisterten Land zu gucken ist einfach nicht das selbe (der Mangel an Fahnen, Wimeln und anderem Unsinn ist allerdings durchaus erfrischend)

Hipster gibt's auch in Südafrika (und die entsprechende Reaktion darauf as well, Bild 6)

Auch wenn ich hier (leider) immer noch die meiste Zeit Deutsch spreche- zumindest was Sprichwörter und Redewendungen angeht setzt langsam Verwirrung ein. Aktuelles Beispiel: "Wie die das durchzieht, da setze ich echt meinen Hut auf." (Wenn mich nicht jemand darauf hingewiesen hätte, mir wäre es nicht aufgefallen)

Letztes Wochenende war ich zum Kurzurlaub mit acht anderen Volunteers in den Cederbergen (ausführlicher Bericht folgt).

Kurzurlaub?

Hört sich das nicht in weiten Teilen ohnehin schon wie Dauerurlaub an?

Zum Teil kam es mir in den letzten Monaten durchaus so vor. Durch die Nightshiften hat man tagsüber frei und kann im Prinzip jeden Tag etwas unternehmen. Für mich war das Ausmaß an Freizeit eine echte Herausforderung,  schließlich bin ich hierher gekommen, um etwas zu tun und nicht um Urlaub zu machen.. (und gehöre auch ansonsten nicht zu den Menschen, die besonders gut im "Nichtstun" sind).

Allerdings ändert sich durch die Dayshift nun einiges, am Sonntag konnte ich das erste Mal nicht mit ins Mzolis, da ich arbeiten musste. Auch ansonsten ist es eine große Umstellung plötzlich wieder pünktlich aufstehen und tagsüber (von 9pm bis 8am) arbeiten zu müssen...

Mehr zur Dayshift dann demnächst!

Genießt den deutschen Sommer! :)