Ihr Lieben,
diesen Blogeintrag habe ich eigentlich schon vor langer Zeit veroeffentlicht,aber erst heute habe ich neben Strom eine Interbetverbindung die es mir ermoeglicht, Bilder hochzuladen...
Happy new year!
Seit dem Midstay-Camp vergeht die Zeit wie im Fluge, ich kann nicht glauben, dass es schon 2015 ist. Noch etwas mehr als ein Monat,dann heißt es Abschied nehmen...
In den letzten Wochen habe ich einiges unternommen, Museen und Art Galleries besucht, war oft am Strand, war auf Safari, im West Coast National Park und auf einer Township Tour... die nichtabgehakten Punkte auf meiner "Things to do in South Africa"-Liste werden immer weniger....
Ferien
Auch die Anzahl der Kinder im Heim ist dramatisch gesunken, es sind Weihnachts- (Sommer-)ferien. Bis auf ca. 40 Kinder verbringen die meisten diese Zeit bei ihren Eltern oder anderen Verwandten.
Das geht jedoch nur, wenn eine (externe) Sozialarbeiterin ihr Ok gibt. Im Anbetracht der Tatsache, dass das Ziel des Kinderheims ist, wo möglich die Kinder nach Therapie und Co wieder zurück in ihre Familien zu integrieren, macht das natürlich Sinn. Ein komisches Gefühl bleibt trotzdem, schließlich gehen viele Kinder nun dorthin zurück, wo es in der Vergangenheit nicht sicher für sie war. Ich hoffe sehr, dass alle Kinder gesund und unversehrt wieder zurück kehren.
In den letzten Wochen sind einige neue Kinder ins Heim gekommen, darunter drei Zweijährige. Man könnte denken: traurig, so kurz vor Weihnachten. Andererseits weiß man nicht,was die Kinder durchgemacht haben und wie viel sicherer es nun für sie ist.
Weihnachten
Weihnachten im Kinderheim war geprägt durch Geschenke. Die erste "Bescherung" fand noch vor Beginn der Ferien zusammen mit allen Kindern statt-und auch wenn das Kinderheim immer wieder die "christlichen Werte" betont, die Geschenke wurden vom Weihnachtsmann überreicht.
In den Wochen bis Weihnachten sind immer wieder verschiedene Einzelpersonen und Gruppen ins Kinderheim gekommen um die Kinder zu beschenken und am 25. gab es noch einmal eine ausgiebige Bescherung. Es ist einfach Wahnsinn, was die Kinder alles geschenkt bekommen! Leider wird mit den meisten Dingen nicht wirklich sorgsam umgegangen,vermutlich ist mittlerweile ein Großteil der Geschenke schon kaputt.
Was mir auch immer wieder auffällt, ist wie selbstverständlich die meisten Dinge für die Kinder sind-Geschenke, Süßigkeiten etc: I want, i want, i want... es klingt vielleicht komisch, aber: unsere Kindern sind verwöhnt.
Besonders krass ist mir das aufgefallen, als ich mit ein paar anderen Volunteers bei einer
Weihnachtsfeier im Township Ocean View war. Eine Volunteer hatte sich darum gekümmert, es wurde im Vorfeld Geld unter den Volunteers gesammelt,dann wurden Geschenke für die Kinder zusammengestellt (Süßes, Obst, Spielzeug und Bücher und Schreibwaren), die dann bei der Feier verteilt wurden. Es war so schön zu sehen, wie sich die Kinder gefreut haben. Es war offensichtlich, dass es etwas besonderes für sie war, der Unterschied zu "unseren" Kindern war enorm.
Am 25. sollte ein gemeinsames Weihnachtsessen für Kinder und Volunteers stattfinden. Ich habe mir zahlreiche geschmückte Tische vorgestellt, an denen man gemeinsam mit den Kindern isst... es kam natürlich anders. Die Kinder saßen an dekorierten Tischen in der Mitte des Raumes, wir Volunteers zusammengequetscht auf Sofas und Stühlen am Rande des Raumes, eher "teilnehmende Beobachter*innen" als "aktive Teilnehmer*innen". Auch wenn ich es nach all der Zeit eigentlich besser wissen müsste, es wurmt mich nach wie vor, wie wenig selbstverständlich die Volunteers ein aktiver Teil der Kinderheim-Gemeinschaft sind.
Insgesamt hatte ich aber ein schönes Weihnachten, mit viel Sonne (siehe Bild), gutem Essen und netten Leuten, nur meine Familie hat mir gefehlt.
Und sonst so?
Color Run:
Zusammen mit vielen Volunteers und tausenden anderen bei bestem Wetter 5km durch Cape Town.
Township Tour:
Auch wenn ich mittlerweile bereits an unzähligen Townships vorbeigefahren bin und einige (wie beim Braai im Mzolis) besucht habe, eine geführte Townshiptour ist doch noch einmal etwas anderes. Wir waren in Masiphumelele . Dort leben rund 15.000 Menschen , davon ein Drittel mit HIV. Der Virus und die dazugehörigen Todesfälle sind hier eine traurige Realität, die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Spannung zwischen Einheimischen und Immigrant*innen aus anderen afrikanischen Ländern (vorwiegend Somalia, Zimbabwe) ebenfalls, die Anzahl an NGOs die mit verschiedensten Projekten im Township vertreten sind riesig.
Auch wenn das Nebeneinander von arm und reich für mich zu einem Teil der Lebensrealität in Südafrika geworden ist, wirklich daran gewöhnen kann man sich nicht. Und ich frage mich,ob und wann sich daran etwas ändern wird...
Sunrise auf dem Lions Head:
Nachdem wir beim ersten Versuch, den Sonnenaufgang auf dem Lions Head zu sehen kläglich gescheitert sind (außer einer Nebeldecke war nichts zu sehen), habe ich es nun endlich geschafft,den Berg bei klarer Sicht zu besteigen. Zwar mussten wir um 4 losfahren,um rechtzeitig oben zu sein,aber es hat sich mehr als gelohnt.
Zombiewalk:
Einmal als Zombie durch die Innenstadt von Cape Town laufen- großartig. Auf dem Bild neben mir mein (suedafrikanischer!) Freund Rob von Couchsurfing.
Hout Bay:
Vor ein paar Tagen war ich in Hout Bay, erst auf einem Market und anschließend noch am Hafen und habe nun neben Walen und Delfinen endlich auch Robben in Südafrika gesehen.
Safari:
Zusammen mit fünf anderen
Volunteers war ich im "Aquila Park", einem privaten Game Reserve. Die
Zimmer (mit Outdoordusche) waren superbequem, das Essen superlecker und
die Tiere wahnsinnig beeindruckend. Natürlich war es nicht die freie
Wildbahn, trotzdem darf man nicht vergessen, dass die zahlreichen Game
Reserves den Tieren einen (mehr oder weniger) geschützten halbwegs
natürlichen Lebensraum bieten, den es so immer weniger gibt.
Als ich den
Blogpost urspruenglich veroeffentlicht habe hatte ich meinen Urlaub noch
vor mir-nun ist er fast vorbei, mehr dazu hoffentlich bald!
Lasst es euch allen gut gehen und habt einen super Start ins neue Jahr! :)