Das Auswahlwochende von AFS (American Field Service) fand für 1 1/2 Tage in Magdeburg statt.
Nachdem sich alle gesammelt hatten fiel mir vor allen Dingen eines auf: ich war hier die absolute Oma. Ein, zwei Menschen vielleicht noch in meinem Alter, ansonsten Abiturient*innen und Bachlor-Absolvent*innen.
Erstaunlicherweise spielten die Altersunterschiede an diesem Wochenende keine Rolle. Man merkte, dass alle der Wunsch verband, für eine längere Zeit ins Ausland zu gehen und eine neue Kultur kennenzulernen.
Am interessantesten war für mich während des Wochenendes die Auseinandersetzung mit den eigenen moralischen Einstellungen. So sollten wir während einer Übung einzelne Ereignisse (z.B. jemand lässt seinen Hund einschläfern, weil er in ein anderes Land zieht) gewichten von "am wenigsten moralisch verwerflich" zu "moralisch absolut verwerflich". Auf den ersten Blick waren fast alle Dinge furchtbar, so dass man eine sehr lange Zeit mit sich selber rang. Danach sollte man sich dann in Kleingruppen auf eine Reihenfolge einigen- auch das eine Herausforderung. Bei uns spielte vor allen Dinge die Fragen nach der Gleichwertigkeit von Mensch und Tier eine Rolle. Ist es schlimmer, wenn einem Menschen Gewalt angetan wird, als wenn ein kerngesundes Tier grundlos eingeschläfert (in meinen Augen ermordet) wird?
Deutlich würde bei dieser Übung vor allen Dingen eins: Obwohl wir alle aus dem selben Kulturkreis stammen, unterscheiden sich unsere moralischen Vorstellungen, haben wir andere Ansichten darüber, was richtig und was falsch ist.
Logisch, dass dies noch einmal stärker deutlich werden wird, wenn man erst einmal in einem anderen Land, in einer anderen Kultur angekommen ist. An vielen Stellen wird es sicherlich eine Herausforderung sein, wird man an seine Grenzen stoßen und wird man auch nicht umhin kommen, seine eigenen moralischen Vorstellungen zu hinterfragen, in einen neuen Kontext einzubetten und gegebenenfalls zu überdenken.
Ich bin gespannt, was mich in dieser Hinsicht in Südafrika erwarten wird. Welche Ansichten auf die Welt wird meine Gastfamilie haben, wird es uns gelingen, ein Verständnis für die Einstellungen und Ansichten des jeweils anderen zu gewinnen?
Wednesday, July 10, 2013
Wednesday, July 3, 2013
Das Telefoninterview
Der Vorteil bei dieser Art von zweiter Bewerbungsrunde ist, dass man nicht irgendwo hinfahren muss, sondern sich ganz in Ruhe zu Hause hinsetzen und losquatschen kann.
Soweit zumindest die Theorie. In der Praxis sind Telefonmuffel natürlich benachteiligt. Überhaupt stellt sich die Frage, ob man durch ein Telefonat einen ähnlich intensiven Eindruck von einem Menschen bekommen kann, wie durch ein reales Treffen. Ich glaube das ehrlich gesagt nicht.
Menschen können im realen Leben ganz anders sein als am Telefon und letztendlich hat man es ja auch beim Freiwilligendienst mit realen Menschen und nicht mit einem Telefonhörer zu tun.
Vor dem Telefonat war ich wahnsinnig aufgeregt- und die Aufregung steigerte sich noch, denn ich musste warten und warten und... rief nach einer halben Stunde bei der Organisation an. Diese entschuldigte sich, wollte direkt bei dem Menschen anrufen, der mit mir reden sollte und meldet sich 10 Minuten später mit dem Versprechen, ich würde bald angerufen.
Das Telefonat an sich war dann ok, ich wurde allerdings während des gesamten Gespräches den Eindruck nicht los, dass der Mensch am anderen Ende eher weniger auf das Telefonat vorbereitet war. Insgesamt blieb am Ende ein wenig professioneller Eindruck der Organisation haften.
Soweit zumindest die Theorie. In der Praxis sind Telefonmuffel natürlich benachteiligt. Überhaupt stellt sich die Frage, ob man durch ein Telefonat einen ähnlich intensiven Eindruck von einem Menschen bekommen kann, wie durch ein reales Treffen. Ich glaube das ehrlich gesagt nicht.
Menschen können im realen Leben ganz anders sein als am Telefon und letztendlich hat man es ja auch beim Freiwilligendienst mit realen Menschen und nicht mit einem Telefonhörer zu tun.
Vor dem Telefonat war ich wahnsinnig aufgeregt- und die Aufregung steigerte sich noch, denn ich musste warten und warten und... rief nach einer halben Stunde bei der Organisation an. Diese entschuldigte sich, wollte direkt bei dem Menschen anrufen, der mit mir reden sollte und meldet sich 10 Minuten später mit dem Versprechen, ich würde bald angerufen.
Das Telefonat an sich war dann ok, ich wurde allerdings während des gesamten Gespräches den Eindruck nicht los, dass der Mensch am anderen Ende eher weniger auf das Telefonat vorbereitet war. Insgesamt blieb am Ende ein wenig professioneller Eindruck der Organisation haften.
Monday, July 1, 2013
Die Suche nach dem Auslandsjahr...
erfordert vor allen Dingen eines: Zeit.
Nicht nur, wenn es darum geht, Entsende-Organisationen zu finden und sich über die verschiedenen Programmarten zu informieren.
Es braucht auch Zeit davor.
Rund ein Jahr, bevor dem Auslandsaufenthalt sollte man anfangen, sich zu bewerben. Für spontane Menschen wie mich, ist das leichter gesagt, als getan. Wer denkt schon an Bewerbungen, wenn er gerade an der Diplomarbeit schreibt, ein Praktikum macht oder im ehrenamtlichen Engagement aufblüht?
Irgendwann hat es dann aber trotzdem geklappt. Tagelang habe ich mich durch die verschiedensten Homepages von Entsendeorganisationen gewühlt und mich am Ende bei zwei Organisationen beworben.
Ähnlich war bei beiden Organisationen, dass man zunächst eine schriftliche Bewerbung mit Motivationsschreiben, Lebenslauf, Sprachkenntnissen und vielem mehr vervollständigen musste. Nach diesem ersten Bewerbungsschritt ging es dann aber ganz unterschiedlich weiter.
Organisation eins: Wer hier die erste, schriftliche Bewerbungsrunde überstanden hat, wird zu einem Telefoninterview eingeladen, welches ca. eine Stunde dauern soll. Danach wird entschieden, ob man von der Organisation angenommen wird.
Organisation zwei (AFS): Wer die erste Runde übersteht, wird zu einem 1 1/2-tägigen Auswahlwochenende eingeladen. Nach dem Auswahlwochenende muss man nochmals einen Präferenzbogen ausfülllen (Welche Länder, welche Programmarten, welche Projektbereiche) und erfährt dann nach einigen Wochen, ob man angenommen wurde.
Bei beiden Organisationen gibt es zudem die Möglichkeit, nicht sofort eine Zu- oder Absage, sondern einen Nachrückplatz zu bekommen. Grundsätzlich sind auch damit die Chancen gar nicht so schlecht, da viele Leute sich bei mehreren Organisationen bewerben und im Zweifelsfall bei doppelten Zusagen auch absagen.
Bei beiden Organisationen überstand ich die erste Runde- ich hatte nun also zwei Dinge vor mir: Ein Telefoninterview und ein Auswahlwochenende.
Nicht nur, wenn es darum geht, Entsende-Organisationen zu finden und sich über die verschiedenen Programmarten zu informieren.
Es braucht auch Zeit davor.
Rund ein Jahr, bevor dem Auslandsaufenthalt sollte man anfangen, sich zu bewerben. Für spontane Menschen wie mich, ist das leichter gesagt, als getan. Wer denkt schon an Bewerbungen, wenn er gerade an der Diplomarbeit schreibt, ein Praktikum macht oder im ehrenamtlichen Engagement aufblüht?
Irgendwann hat es dann aber trotzdem geklappt. Tagelang habe ich mich durch die verschiedensten Homepages von Entsendeorganisationen gewühlt und mich am Ende bei zwei Organisationen beworben.
Ähnlich war bei beiden Organisationen, dass man zunächst eine schriftliche Bewerbung mit Motivationsschreiben, Lebenslauf, Sprachkenntnissen und vielem mehr vervollständigen musste. Nach diesem ersten Bewerbungsschritt ging es dann aber ganz unterschiedlich weiter.
Organisation eins: Wer hier die erste, schriftliche Bewerbungsrunde überstanden hat, wird zu einem Telefoninterview eingeladen, welches ca. eine Stunde dauern soll. Danach wird entschieden, ob man von der Organisation angenommen wird.
Organisation zwei (AFS): Wer die erste Runde übersteht, wird zu einem 1 1/2-tägigen Auswahlwochenende eingeladen. Nach dem Auswahlwochenende muss man nochmals einen Präferenzbogen ausfülllen (Welche Länder, welche Programmarten, welche Projektbereiche) und erfährt dann nach einigen Wochen, ob man angenommen wurde.
Bei beiden Organisationen gibt es zudem die Möglichkeit, nicht sofort eine Zu- oder Absage, sondern einen Nachrückplatz zu bekommen. Grundsätzlich sind auch damit die Chancen gar nicht so schlecht, da viele Leute sich bei mehreren Organisationen bewerben und im Zweifelsfall bei doppelten Zusagen auch absagen.
Bei beiden Organisationen überstand ich die erste Runde- ich hatte nun also zwei Dinge vor mir: Ein Telefoninterview und ein Auswahlwochenende.
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