Wednesday, March 26, 2014

Update

Obwohl ich noch keine 3 Wochen im Kinderheim bin, kommt es mir manchmal wie eine Ewigkeit vor...wobei die Zeit an sich sehr unterschiedlich vergeht...in der short-week fliegt sie nur so vorbei und in der long week vergeht sie eigentlich gar nicht.

Dayshift

Da viele Volunteers zur Zeit im Urlaub sind, musste ich letztes Wochenende als Vertretung in der Dayshift arbeiten. Von Freitag bis Sonntag war ich jeweils von 8am-9pm in dem Haus der ¨old girls¨  (14 aufwärts) eingeteilt.

Da ich mir vorgenommen habe, die positiven Seiten zu sehen: ja, die gab es auch.

Zum einen habe ich endlich mal sehr viel Afrikaans gehört, denn die Kinder untereinander sprechen eigentlich immer Afrikaans, unabhängig davon, ob ein Volunteer around ist oder nicht. Ich verstehe leider immer noch nicht so viel wie erhofft, weil der Dialekt doch gewöhnungsbedürftig ist und alle sehr schnell sprechen, aber ich merke, dass es besser wird. Ich habe zudem die ersten paar Worte in Afrikaans gewechselt, dass war eigentlich ziemlich cool, weil die Kinder das überhaupt nicht erwartet hatten.

Zum anderen habe ich endlich wieder Nachrichten sehen können (noch mehr Mord und Todschlag als im deutschen TV) und habe südafrikanische Sopas geguckt (auf englisch und afrikaans), das war eigentlich auch mal ganz interessant.

Dass ich sowohl Disneys Cinderella als auch Disneys Pocahontas am gleichen Tag sehen durfte ist selbstverständlich das Hghlight meines Wochenendes gewesen und ich wette, die meisten sind nun unglaublich neidisch (Ironie off).

Fernseh-Wahnsinn

Der Fernsehkonsum hier ist einfach unglaublich! Der Fernseher lief, als ich um 8 Uhr kam, er war immer noch an, als ich um 9 Uhr gegangen bin und er wurde selbstverständlich auch während des Essens und Hausputzens nicht ausgestellt.

Nun war Wochenden und vermutlich ist es unter der Woche anders, aber ich finde es trotzdem krass, dass man bei schönstem Wetter nichts besseres zu tun hat, als sich berieseln zu lassen.

Normalerweise bin ich ja bei den ¨Happy Feet¨ (2-6 Jahre) eingeteilt, aber auch da läuft morgens schon vor dem Frühstück der Fernseher...allerdings spielen die Kleinen ansonsten schon sehr viel draußen. Es gibt eine Mc Donalds (!)- Rutsche (direkt neben unserem Fenster, wunderbare Aussicht und Garant für absolute Ruhe beim Mittagsschlaf) und andere Spielgeräte und riesige Rasenflächen auf denen die Kinder sich austoben können.

Aber zurück zur dayshift: abgesehen von ein, zwei kleinen Botengängen für die Childcare-Workerin und Unterstützung beim Abwasch habe ich absolut nichts gemacht, sondern die meiste Zeit auf dem Sofa gesessen und TV geguckt. Die einzige Abwechslung waren ein paar Stunden nachmittags, an denen wurde draußen gekocht und man konnte zusammen mit den anderen Volunteers und kleinen Kinderen in der Sonne sitzen. Ich kann mich nicht erinnern, mich jemals so überflüssig gefühlt zu haben...denn die Teens brauchen einfach niemanden, die sind selbständig und können sich im Prinzip um alles selber kümmern.

Stellenbosch

Gestern war ich mit vier anderen Volunteers in Stellenbosch, der zweitältesten europäischen Siedlung in Südafrika, die mitten im Weinland liegt (Bild 2). Leider war das Wetter nicht so gut, aber die Stadt (oder zumindest die alten Teile davon) ware auch so ziemlich schön. Wir haben uns einen alten Kram Laden (Oom Samie se winkel, Bild 3), eine Kirche, die Uni, und den Botanischen Garten angeguckt. Ich plane aber auf jeden Fall, noch einmal wieder zu kommen, vielleicht um eine Tour über die wine-farms zu machen, die es dort reihenweise gibt.

Und sonst so?

Coca Cola is everywhere- Schilder, Hinweisschilder, Bilder...das Logo taucht einfach überall auf, an allen möglichen und unmöglichen Orten...

Es gibt nichts, was es nicht gibt- sogar meine Haarfarbe, die in Deutschland aus dem Sortiment genommen wurde und fliegende Kakerlaken.

Zumindest an materiellen Dingen fehlt mir gar nichts- Sternitrinken im Park und Politik und viele wunderbare Menschen allerdings schon....aber so hat man zumindest etwas, auf das  man sich freuen kann ;)

Lasst es euch gutgehen! :-)

Tuesday, March 18, 2014

Angekommen?

Mittlerweile bin ich seit über einer Woche in Durbanville. Um ehrlich zu sein mein erster Impuls war: Nichts wie weg hier! Dabei war es nicht das Kinderheim an sich, nicht die Arbeit, nicht die Kinder die mich verschreckt haben, sondern die einfache Tatsache, dass es hier nicht nur viele Volunteers gibt, sondern vor allen Dingen zu ca. 90 % deutsche Volunteers.

Nun haben wir während unserer Vorbereitungsseminare viel darüber gesprochen,dass man mögichst offen und mit wenig Erwartungen ins Projekt gehen soll und ich habe versucht, das zu beherzigen. Allein eine Sache habe ich nie ernsthaft in Zweifel gezogen: Ich war überzeugt davon, ab dem Moment, wo ich in Südafrika bin, nur noch Englisch zu reden. Dass es jetzt selbst dazu nicht kommen wird, weil man kontinuierlich mit anderen Deutschen zusammen ist- es wurmt mich. Ich hatte mich darauf gefreut, Englisch zu reden, zu denken zu träumen...und bin eigentlich nicht ans andere Ende der Welt gereist, um andere Deutsche zu treffen.

Trotz allem sind alle anderen Volunteers hier supernett und ich bin mir sicher, bald Freund*innen zu finden,mit denen ich Dinge unternehmen und teilen kann.

Und seid ich das erste Mal mit Kindern in Kontakt gekommen bin hat sich der Weglaufimpuls doch stark reduziert.. die Kinder sind einfach supercool und/oder süß.

Durbanville?

Durbanville ist eigentlich recht hübsch, es gibt ein Shoppingcenter, Bars, Take Aways, die üblichen Fast Food Ketten, Fitnesscenter-also im Prinzip alles, was es anderswo auch gibt. Es gibt ein kleines Nature Reserve, in dem man sich entspannend und in Ruhe lesen oder sonnen kann, einen Rosengarten, den ich mir noch ansehen will und eine wundervolle Aussicht (siehe Bild 1).

Außerdem gibt es extrem viele Ampeln, die bei mir allerdings mehr Verwirrung stiften als alles andere. Zwar gibt es überall einen Knopf für Fußgänger, allerdings passiert nach dem drücken wahlweise gar nichts, oder die Ampel wird für 2-3 Sekunden grün. Meistens funktioniert es, wenn man sich an den Ampeln für Autos orientiert- der sicherste Weg scheint mir aber nach wie vor zu sein immer dann zu gehen, wenn gerade kein Auto kommt. Well...i´m sure i´ll figure it out someday...

Unterkunft?

Mein Zimmer, dass ich mit einer anderen deutschen Volunteer teile, ist in einem Haus der Kinder untergebracht (siehe Bild 2).

Direkt nebenan ist das ¨ Annex¨ , ein Aufenthaltsbereich für Volunteers, mit Küche. Leider essen wir nie zusammen mit den Kindern, sondern für uns, einfach dann, wenn einem danach ist. Morgens bringen wir unsere ¨plates¨ mit Namen in die Küche, mittags kommen sie dann gefüllt zurück. Das Essen ist mal gut,mal weniger gut, aber immerhin bekomme ich seitdem ich meinen Teller mit ¨no fish please¨ beschriftet habe keinen Fisch mehr- der Hinweis ¨Vegetarian¨ hatte vorher nur dazu geführt, dass ich statt Hühnchen Fisch bekam.

Arbeit?

Die Kinder sind nach Altersgruppen in unterschiedlichen Häusern untergebracht. Die Volunteers arbeiten entweder Day- oder Nightshift. Für die ersten zwei Monate ist man für gewöhnlich bei der Nightshift eingeteilt. Ich arbeite gerade in den Häusern der ¨Happy Feet¨, also der jüngsten Kinder. Von halb 9 abends bis morgens gegen 7 Uhr bin ich im Haus, bringe Kinder zur Toilette, wechsel Windeln, beruhige sie, wenn sie schlecht träumen und wecke sie morgens auf.

Meine erste Nightshift hatte ich an meinem Ankunftstag- das war schon ziemlich hart, denn mein Flug aus Johannesburg hatte wegen technischer Probleme 3 Stunden Verspätung und ich hatte den halbe Tag im Flugzeug gesessen sowie  in der Nacht davor vor Aufregung schlecht geschlafen.

Grundsätzlich finde ich Nightshift aber ganz ok, man kann währenddessen in Ruhe lesen, chatten, Musik hören, Afrikaans lernen...und man hat tagsüber Zeit, Dinge zu erledigen und Ausflüge zu machen.

Ausflüge?

Bisher bin ich drei mal aus Durbanville rausgekommen. Die Volunteers teilen sich Autos, aber man kommt (zumindest tagsüber) auch gut mit Minibussen und Zug voran.

Zunächst war ich mt ein paar anderen im Lionspark und Chimp Haven in der Nähe von Paarl, einem Ort, der Affen, Tiger und Löwen beherbergt, die aus tierunwürdigen Zuständen gerettet wurden (Bild 3). Der Weg dorthin führte zu meiner ersten Minibusfahrt. Minibusse fahren immer bestimmte Strecken, man stellt sich an die Straße, streckt die Hand raus und wird mitgenommen. Das ist zum einen günstig, zum anderen meist sehr unterhaltsam. Zugfahren war auch ein Erlebnis, da es offenbar für Weiße völlig unüblich ist, zumal in der einfachen dritten Klasse.

Sportsday

Letzten Samstag habe ich beim Sportsday mitgeholfen. In verschiedenen Disziplinen traten die Kinder gegeneinander an, im September werden die Besten dann bei einem großen Sportsday gegen andere Kinderheime antreten. Alle hatten unglaublich viel Spaß und für mich war es eine gute Gelegenheit, Kinder mal nicht schlafend und in einer anderen Umgebung als dem Kinderheim zu sehen.

Gelegenheit, mit den Kindern in Kontakt zu treten, ergibt sich für mich ansonsten zur Zeit nur, wenn die Kinder ihre ¨ outdoor-time¨ haben. Ich werde allerdings versuchen, möglichst oft draußen zu sein, um die Kinder nach und nach besser kennenzulernen.

(Bilder von den Kindern zu veröffentlichen ist verboten, deswegen verzeiht bitte, wenn ihr an dieser Stelle kein Bild seht).

Kapstadt!

Zweimal war ich bisher in Kapstadt, einmal zum Cape Town Carneval (Bild 4) und einmal am Strand. Auch wenn die übliche Stadtbesichtigung noch aussteht- Kapstadt ist einfach traumhaft schön! Und der Strand ist auch großartig, nur das Wasser ist eisig kalt, mehr als ein paar Minuten waren nicht drin.

Ich bin gespannt, wie sich die nächsten Wochen entwickeln werden und hoffe sehr, dass ich hier bald Aufgaben finde, die mich ausfüllen. Es ist zwar schön,  viel Freizeit zu haben, aber ich würde diese gerne auch für sinnvolle Projekte nutzen. Es würde mich jedoch wundern, wennn ich nach der Eingewöhnungsphase nichts finden würde, wo ich mich einbringen kann.

Soweit erst mal,man liest sich!

Friday, March 7, 2014

Ich bin da!

Liebe Leute,ich bin gut angekommen!

Zwar war am Flughafen in Johannesburg erst mal kein Wasser bei den Toiletten und der Strom war irgendwie ausgefallen, so dass wir im Dunkeln zum Ausgang geschlichen sind, aber am Ende saßen wir alle wohlauf im Bus, der uns zu unserer Unterkunft gebracht hat. Was auf der Fahrt dorthin auffiel: absolut jedes Haus ist eingezäunt oder von einer Mauer umgeben. Auch die Lodge in der wir untergebracht sind,ist von einem Eisenzaun umgeben, man ist also im Prinzip eingesperrt. Das ist schon ziemlich ungewohnt.

Heute morgen haben wir einen kurzen Spaziergang zum Supermarkt gemacht, um uns mit südafrikanischen Sim-Karten einzudecken. Auch wenn ich mir vorgenommen habe, nicht soviel ins Internet zu gehen, und im Zweifelsfall durch die Arbeit auch gar nicht soviel Zeit haben werde, die Möglichkeit zu haben, Kontakt zu Familie und Freund*innen aufnehmen zu können ist schon irgendwie schön.

Weil Deutsche offenbar immer übers Wetter reden: Es ist durchwachsen. Gestern und heute tagsüber erst Wolken, dann Sonne, später Regen, trotzdem T-Shirt-Wetter und irgendwie warm :)

Morgen gehts weiter nach Kapstadt, dann werde ich endlich auch mein Projekt und meine Unterkunft kennenlernen. Bin schon megagespannt,wie es wird!

Zu den Bildern:

1. Wolken ( Fensterplatz im Flugzeug,yeah!)
2. Lodge-Zaun
3. Die anderen deutschen Freiwilligen mit dem AFS-Freiwilligen,der uns in Südafrika empfangen hat: Franzi, Sarah,  Lazares, Ich und Laura

Wednesday, March 5, 2014

Es geht los!

Heute Abend ist es endlich soweit, von Berlin geht's nach Frankfurt und von dort dann weiter nach Johannesburg. Morgen um diese Zeit bin ich dann schon in Südafrika!

Die letzten Tage und Wochen sind rasend schnell vergangen..ich war noch ein letztes Mal in Thüringen und am Niederrhein, hatte eine großartige Abschiedsfeier, habe tausend Dinge zum (vorerst) letzten Mal getan...

und beim Packen sicherlich die Hälfte vergessen :p

Ich bin wahnsinnig gespannt auf das,was mich in Südafrika erwarten wird und freue mich riesig darauf,  neue Dinge zu sehen,  zu hören,  zu riechen und zu schmecken.

Von meinen Erlebnissen werde ich immer wieder mal hier im Blog berichten- wenn ihr nichts verpassen wollt, tragt ihr euch am besten auf der rechten Seite bei "follow by email" ein. Ihr bekommt dann eine Nachricht, sobald ein neuer Blogeintrag erschienen ist.

Ich wünsche euch allen ein wundervolles und spannendes Jahr und freue mich darauf euch nächstes Jahr wiederzusehen!

Lasst es euch gutgehen!

Sarah