Friday, August 29, 2014

Holidays! (Part 1)

Nach einem halben Jahr in Südafrika hatte ich das erste mal für längere Zeit Urlaub- erst eine Woche Kapstadt mit Besuch aus Deutschland (Lisa und David), dann eine Woche"Midstay"-Seminar von AFS in den Drakensbergen und am Ende ein paar Tage in Durban mit Franzi.

Auch wenn mich die erste Woche nur in einen anderen Stadtteil von Cape Town geführt hat,  ich habe es in vollen Zügen genossen. Da Lisa und David eine Unterkunft in Observatory gebucht hatten, hatte ich mich auch dort in einem Backpackers einquartiert.

Schon kurz nach meiner Ankunft im Backpackers habe ich das erste mal gemerkt, wie sehr ich mich an manche Dinge schon gewöhnt habe und wie sehr sie für mich zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Nach einem kurzen Rundgang durchs Backpackers habe ich erst einmal nach dem Schlüssel gefragt- Türen permanent auf- und zuschließen ist für mich mittlerweile so normal,dass ich es mir anders gar nicht mehr vorstellen kann. Umso erstaunter war ich,dass dies hier anders war.Abgesehen von einer verschlossenen und von der Rezeption kontrollierten Tür am Eingang waren alle Türen offen. Auch sein Handy konnte man unbeabsichtigt im Raum liegen und laden lassen- verrückt! Im Kinderheim muss ich immer doppelt sichergehen, dass alle Fenster zu und Türen abgeschlossen sind.... am Anfang hat mich das ziemlich verstört, aber mittlerweile denke ich bewusst gar nicht mehr darüber nach.

In meinem halben Jahr in Südafrika habe ich mich eigentlich immer sicher gefühlt- von dummen Kommentare,  Angriffen und Überfällen habe ich zwar gehört, aber selber erlebt nichts. Kaum habe ich Besuch werden wir jedoch vom Minibusfahrer verarscht und nicht mitgenommen und zudem fast überfallen (wir konnten zum Glück schnell wegrennen). Ich frage mich nun natürlich schon, inwieweit ich mir eine gewisse Sicherheit vielleicht nur eingebildet habe, oder ich einfach Glück hatte oder vielleicht auch als Einzelperson einfach nicht jedem sofort als "Touri" ins Auge steche.

Nach dem misslungenem Überfall war es bei mir mit einer gewissen Leichtigkeit zumindest für eine Weile vorbei. Abgelegene Straßen wurden gemieden und Leute die wie aus dem Nichts vor mir auftauchten erschrecken mich mehr als sonst. (Mittlerweile ist allerdings gefühlt alles so wie immer- vor allem hier in Durbanville, das mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit "safer" ist als Kreuzberg)

Auch wenn ich schon ein halbes Jahr hier bin,viele Dinge hatte ich auch noch nicht gesehen und gemacht. So war ich das erste Mal mit der Cable Car auf dem Tafelberg, habe Pinguine in Simons Town gesehen (Bilder 1 und 2), Wale in Hermanus beobachtet (Bild 3). Und bin in Woodstock spazieren gewesen, einem Stadtteil der sich gerade im Umbruch befindet und in dem es viel Streetart zu entdecken gibt (Bilder 4 und 5). Wie Observatory ist dieser Stadtteil eine schöne Abwechslung vom spießigen Durbanville und dem oft erschreckend sauber wirkendem Central Cape Town.

Ich  habe es genossen, mal in einem anderen Stadtteil von Cape Town zu sein- Observatory ist so anders als Durbanville. Der Stadtteil ist bunter,  multikultureller, lebendiger. Es gibt viele Student*innen, Bars, Restaurants, Backpackers..sogar ein "Anarcho-Cafe" mit veganen Muffins. Es war tatsächlich das erste Mal seit meiner Ankunft in Südafrika,  dass ich in einen Laden reingegangen bin und das Gefühl hatte, jetzt könnte ich auch in Kreuzberg sein.

Für die Zeit nach dem Urlaub warten nun eine Broschüre zum Thema "A vegan perspective on anarchism" und das Buch "Anarchism in Africa" darauf gelesen zu werden.

Zum Rest der holidays dann bald mehr!

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